Unterwegs

Montag, 8. Mai 2006

Feuer, Wasser und Posaunen am warmen Damm

Die Pyromantiker AK aus Berlin / Ein Feuerwerkstheater

Vadder Schulten , leidenschaftlicher Pyromane, will seine Frau mit einem kleinen Gartenfeuerwerk überraschen. Doch es geht ihm nicht um das Abbrennen klassischer Leuchtraketen, sondern um innovative Feuerwerkskunst, die aus Milchkannen, von Windrädern und Feuerrädern sprüht. Doch Mudder Schulten hat wenig Verständnis für die Mühen ihres Gatten: sie ist in ihrer Ängstlichkeit nur in Sorge, dass nichts anbrennt. Sie füllt Eimer und Gießkannen, doch der Funkenregen ist nicht aufzuhalten. Das Chaos aus Feuer und Wasser eskaliert.

Ein theatralisches Feuerwerks-Spektakel für die ganze Familie mit faszinierenden Wasser- und Flammenbildern - komisch und poetisch zugleich.


Sie hätten sich kein schöneres Wetter aussuchen können am Samstag Abend. Die Abendluft war klar und warm. Kein Wölkchen am Himmel, der Rasen trocken. Der warme Damm war voll von Wiesbadenern. Mit Kind und Kegel. Gringel, TRH, O. und ich mit Klappstühlen, Chips und Gummibärchen.
Das Spektakel erinnerte an Zirkusgaukler aus alten Zeiten. Hier ein wenig Bumm, dort ein wenig Badautz und schon strahlten Kinder- und Erwachsenenaugen gleichermaßen. Selbst die Berufsfeuerwehr war für einen Spaß zu haben und rückte mit Pressluft und Wassertank an. Aus Wenig und Altem tolle Sachen machen. Sowas mag ich ja. Wunderschön komisch, wunderschön bunte Farben am Himmel, viel Witz und Ideereichtum. Da hatte sich das Staatstheater wirklich was tolles einfallen lassen und den Wiesbadener Bürgern kostenlos aber garantiert nicht umsonst geboten.

In Frankfurt auf der Erotikmesse

Eigentlich halte ich mich ja für aufgeklärt und offen. Jedoch ein gedanklicher Gang über eine Erotik-Messe lies mir die Ohren glühen, bzw. Die Schamesröte ins Gesicht treiben.

Als ich am Freitag dann in Frankfurt mit L. den Eingang der Eissporthalle durchschritt trieb mir die knapp ledern bekleidete Dame lediglich eher ein belustigenden Ausdruck ins Gesicht. Ihr Gesicht sah ziemlich verbraucht und unschätzbar aus. Auch ihr "Herr" schien nicht mehr der Jüngste zu sein, genoß es aber sichtlich auf diese Art und Weise seine Leder-Waren feil zu bieten und Werbung für seinen SM-Stand zu machen.

Etwas enttäuscht schauten wir auf die 1000 qm Standfläche der "World of Erotik" herunter und erhofften uns wenigstens eine nette Bühnenshow. Die 3 parallel verlaufenden Gänge boten Spielzeuge, Schmuck, Aktofotografien und DVD`s in allen Geschmacksrichtungen.

Die Spielzeuge von Hart bis Zart, von Latex-rosa bis quitsche bunt, Größe war auch hier ein relativer Begriff. Die Überraschungstüten hatten ein annehmbares Preisleistungsverhältnis. Mit dem Verkäufer erinnerte ich mich zusammen an die Wundertüten aus Kindheitstagen. Wir lachten über sein Erstaunen, dass es sowas nicht nur im Osten geben hätte.

Die DVD`s brachten mich ebenfalls zum Schmunzeln in Anbetracht der Titel und der potenziellen Käufer, die sie in den Händen hielten. Das allgemeine Publikum meist doch erstaunlich jung, bot jedoch auch 1/3 Klischeedenken. Geifernde Männer, die sich wohl mal kurz für ein Bier von der "Alten" abgemeldet hatten, betrachteten lüstern die Cover und das Kopfkino kreiste um den weiblichen Schritt.

Der Fotografenstand dagegen hatte Stil. Spontan konnte man hier für einen ziemlich guten Preis Akt-Fotos machen lassen. SW-Beispiele hingen zur Betrachtung an der Wand. Das Wort "Akt" war teilweise wörtlich abgebildet, doch in keinster Weise pornografisch-billig , sondern wirklich sehr schön.

Der Schokoverkäufer schaute neidisch zum Eisverkäufer herüber, der sich eine goldenen Nase zu verdienen schien.
Hinter einem schwarzen Vorhang abgetrennt und Extra zu bezahlen das Org*smuscenter und die Hard*oreshow. Was wir uns aber ersparten. Auch wenn wir hier den, der Eintrittskarte beigefügten Gutschein für 2 Euro, hätten einlösen können.

Dafür dann aber die halbstündlichen Stripsshows. Recht nett und teilweise sogar humorvoll verpackt. Wie lustig das Publikum zu beobachten: Kaum waren nur noch 2 Hüllen übrig gingen sämtliche Fotohandy nach oben. (Nun habe ich also auch mal den Schritt von anderen Frauen besichtigen können. Der amtierende Deutsche Meister im Manstrips zeigte sich selten, dafür aber die drei anderen Damen, mit denen Mann sich anschließend zusammen fotografieren konnte.

Der Losverkäufer präsentierte sich mit einer ziemlich zugedröhnten Bewußtseinverkümmerung und vermittelte den Eindruck, schon arg heruntergekommen zu sein. Ich solle nicht so egoistisch denken und ihm wenigstens für 2 Euro ein Los abkaufen, damit er zufrieden sei, so bettelte er mich an. Nein Danke, da blieb ich lieber Egoistisch, als sowas zu unterstützen.

Der Schmuckverkäufer bekam da schon eher meine Sympathie und später und auch ein Teil meines Geldes. Er merkte sich, an welchem Schmuck ich interessiert war und lächelte nett, drängte sicht abar nicht nervend auf.

Messe macht, auch wenn auf kleiner Fläche, müde und so blieben wir so knapp 2 1/2 h, schmunzelten beim Hinausgehen noch mal über das SM-Paar, hechteten schnell am Losverkäuifer vorbei und kämpften uns durch die Miquelallee gen Heimat. Nun können wir mitreden, sind auch auf die Eintrittsfalle hineingefallen und waren auch mal "bei sowas".

Mittwoch, 5. April 2006

Die Vogelburg

Wenn in einem Raum eine Stimme "Hallo" sagt, dann ist das keineswegs verwunderlich und man dreht sich zu der Herkunft der Stimme um. Wenn statt eines Mannes, aber Vögel in ihren Käftigen sitzen und sich unterhalten, dann ist das auch nicht verwunderlich, sondern die Vogelburg im Taunus.

Ich erinnerte mich, dass im Raum der Beos, einer der schwarzen gefiederten Wesen eine knarzende Tür nachgemacht hatte. Und so wollte ich unbedingt nach den Beos schauen. 4 Beos links im Käfig, 3 recht und die Show kann beginnen. Ein "Hallo" ist eigentlich schon unter aller Würde der begabten Stimmimitatoren.
Die Herkunft der Vögel geben sie mit ihrem Tonrepertoir genaustens wieder. Eine kindliche Stimme ("Wir haben einen Wau") hört man genauso heraus wie das Lachen einer älteren Dame, ein gelangweiltes "Ja, ja, ja", was vom Telefonat zu kommen scheint, oder ein "Guten Morgen" von der Tagestaste eines häuslichen Notrufgerätes.

Bestimmt eine 3/4 Stunde saßen wir vor den Volairen und amüsierten uns uber die gewitzten lauten Nachsprecher. Zuerst tönten sie alle durcheinenader und man verstand kaum ein einzellnes Wort. Doch als Ruhe in den Raum kam hörte man selbst die Dialekte der Herkunftsfamilien. "Koma, Komma her" und "Komm wir kuscheln" aus dem hessischen, "Ich hab dich gewarnt" aus dem pfälzerischen Sprachgebrauch und ein hochdeutsches "Mensch, Mensch" mit gesteigerter Genervtheit in der Stimme kamen klar und deutlich aus den gelben Schnäbeln. Schwieriger gestalteten sich da schon die Geräusche. Die knarrzende Tür lies lange auf sich warten, aber sie kam. Länger knobeln mußten wir da schon eher an einem Rauschen, was nicht eindeutig zuzuordnen war. Ganz einig waren wir uns nicht, ob es sich hierbei um um einen Milchaufschäumer oder eine Klospülung handelte.

Wer es nicht erlebt hat, wird es sich schwer vorstellen können, wie groß das Showprogramm der Beos ist.

Weniger den verbalen Bereich, aber dennoch den Bauchmuskelbereich sprachen die kleinen Amazonen an. In einer recht großen Freiflughalle bestürmten uns gleich 7 der grünen Papageien. Wohl wissend, dass unsere Handbewegung zur Hosentasche Sonnenblumenkerne offenbart. Einer saß rechts auf der Schulter, eine anderer links, der dritte auf der Hand, einer knabberte an den Schuhen, wieder ein anderer zupfte mich am Pulli.

Ich wußte schon, wieso ich in Erinnerung an den letzten Besuch Schmuck, Wollpullover und "gute Kleidung" zuhause gelassen hatte. Bekommen einige der Papapgeien nicht schnell genug Nachschub aus der Hand werden sie regelrecht frech. Sowohl O, als auch ich trugen an der Hand kleine Blessuren (wie schreibt man das?) von den Schnäbeln davon. So klein, wie sie sind, so kraftvoll ist auch ihr Schnabel.

Noch die meisten warteten recht geduldig auf der Schulter, auf dem Kopf oder vor einem auf der Stange auf Futternachschub. Das interessante ist ja, das die Tiere Sonnenblumenkerne in mehr als ausreichender Menge in ihren Futterschalen haben. Aber aus der Hand eines Menschen gefüttert zu werden scheint doch interessanter zu sein. Zudem sich einige Vögel gleich noch ein paar Streicheleinheiten abholen und sich genüßlich den Kopf kraulen lassen.
Ein kleiner Kandidat mit leicht gerupftem Oberhaupt hatte es mir besonders angetan. Erst abwartend, dann doch neugierig und zutraulich werdend, erinnerte er mich immer wieder an seine Anwesenheit. Dann kuschelte er sich unter mein Kinn und lies sich genußvoll mit geschlossenen Augen Kopf und Hals kraulen.

Der Beschützerinstikt wird geweckt und man möchte gar nicht mehr gehen, um sich die anderen Papageien anzuschauen. Und so waren wir nach einem wärmenden Kakao auch recht verdutzt, wie wir höflich auf die Schließung hingewiesen wurden. Gerade mal 2 Räume hatten wir gesehen. Aber der Eintritt hatte sich allemal gelohnt. 5 Euro erscheinen erst mal viel, aber der Unterhaltungswert kommt einem Theater- oder Kinobesuch in nichts nach.
3 Jahre lagen zwischen meinem letzten Besuch und dem Beschluß wieder öfter zur Vogelburg zu fahren.

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