16 Pfoten
Dicke Tropfen fallen herunter. Sie bringen ersehnte Abkühlung. Aber der Gedanke, das Finchen irgendwo da draußen ist, treibt mir die Tränen in die Augen und tut ziemlich weh.
2 Wochen ist sie nun weg und so langsam frage ich mich, was sie wohl frisst.
Donnerstag auf Freitag hörte ich wieder Katzenkämpfe draußen. Ich hoffe jedesmal das es die Süße ist, die sich ein kleines bisschen Platz im hiesigen Katzen-Revier erkämpft.
Ich werde das Angebot von Tasso wohl annehmen und Wurfzettel und Plakate drucken lassen.
So langsam kommt in mir eine Angstauf, dass sie irgendwo abgemagert liegt und es ihr schlecht geht.
Diese Bilder sind grausam und ich möchte sie aus meinem Kopf verdrängen.
Jedes Geräusch auf der Fensterbank oder im Garten lässt Merlin und mich aufhorchen.
Merlin ruft dann manchmal und ich wünsche mir, dass Finchen das hört und irgendwann auf der Fensterbank sitzt.
"Die Katze im Regen", die Überschrift dieser traurigen Kurzgeschichte geistert im Kopf herum und ich stelle mir vor, wie sie irgendwo zusammengekauert im trockenen liegt.
Übers Woe war ich ja nicht da. Und O. war so lieb eine Nacht hier zu schlafen, damit Merlin nicht die ganze Zeit alleine ist. Merlin begrüßte ihn beinumschwänzelnd und schlief neben ihm.
Im Tierheim habe ich nun auch Bescheid gesagt. Die nette Dame meinte, ich könne gut noch 4 Wochen warten, manche Katzen währen auch noch nach einem halben Jahr zurückgekehrt.
Ich wünsche ihr nicht allzu harte Revierkämpfe , immer Futter + Wasser und einen sicheren Heimweg auf Ihrem Ausflug.
Ich glaube Merlin freut sich auch ganz schon dolle sie wiederzusehen.
/edit: Hier habe ich mal vor ein paar Monaten etwas ausführlicher über die beiden geschrieben:
Über Merlin & Finchen
Immer wieder schweift der Blick zum Fenstersims. Auch nachts. Vielleicht sitzt sie da, miaut, möchte rein. Merlin läuft auch immer wieder über die Fensterbank, setzt sich hin, beobachtet die Vorgärten.
Heute Nacht hat sich der Körper wohl geholt, was er brauchte. Ich habe tief und fest geschlafen.
.... machten mir Mut, erzählten von Ihren Katzen. Vorletzte Nacht gab es im Vorgarten auch schon Radau, den ich aber nicht wahrgenommen habe. Ich stehe neben mir, mache was zu tun ist, zerfließe in meinem Schweiß, der wohl durch meine psychische Verfassung noch verstärkt wird. Merlin miaut viel, sucht meine Nähe, sitzt viel auf der Fensterbank....
Scheiße
.... ein kurzes Kampfgeschrei im Gebüsch unten vor dem Fenster. Ich saß senkrecht im Bett, Merlin war bereits auf die Fensterbank gesprungen und blieb dort auch lange sitzen.
Ich hoffe mal das es Fine war. Somit wäre sie allso hier in der Umgebung. Nachher klappere ich die Nachbarschaft und deren Vorgärten ab.
Der Umstand, dass Fine weg ist, brachte mich auf die Idee doch mal zu schauen, ob das Internet mittlerweile geht und siehe da. Toll
Nein freuen kann ich mich gerade nicht.
Seit 3 Mahlzeiten (gestern morgen) habe ich Fine nicht mehr gesehen. Eben telefonierte ich mit C. und entdeckte dabei das Loch im Fliegengitter.
Somit ist es schneller passiert, als geplant. Fine ist draußen.
Ob sie ihre neue Umgebung schon ein wenig kennt bleibt zu hoffen. Ich habe eben noch den Vermietern Bescheid gesagt. Er ist oft und viel im Garten unterwegs.
Wir haben auch gleich mal gesucht, natürlich haben wir sie nicht gesehen. Bleibt zu hoffen, das Merlin bald Lauthals anfängt zu rufen und sie mit ihrem kläglichen Quietschen antwortet und darauf reagiert.
Morgen rufe ich Tasso an, und das Tierheim.
Warum kommt nur immer alles auf einmal?
Fine hat gerade ne Fliege gefangen. Da ist sie echt flott drin. Kann mir nur recht sein, wenn wir nun bald ins Ländliche ziehen. Mir persönlich wäre das ja zu doof, wenn mein Essen versucht wieder aus dem Mund zu fliegen.
...... das erste Mal seit 5 1/2 Jahren von mir hochheben und ein paar Meter durchs Zimmer tragen lassen.
Gemütlich haben wir zusammen auf dem Sofa gelegen. Ich laß ein Buch, Merlin kuschelte behaglich auf mir. Dann stand ich langsam auf und war verdutzt darüber ihn mit einmal im Arm zu halten, sonst war er immer vorher abgesprungen.
Was irgendein Halter vor mir versiebt hat, bringt mich dazu mich immer wieder über klitzekleine Erfolge zu freuen.
Gestern bewährte sich das erste Mal vor meinen Augen das blaue Netz, was ich zum Schutz für die Katzen auf dem Balkon gespannt habe. Fine war auf die Balkonbrüstung gesprungen und balancierte darauf herum. Eine Windboe brachte meinen Windsack ins Flattern. Fine erschrak zuckte zusammen und rutschte halb herunter Richtung Straßenseite. Mit den Hinterpfoten krallte sie sich in das Brüstung, mit den Vorderpfoten in den Balkonkasten. Ob sie ohne Netz tatsächlich gestürzt wäre, weiß ich nicht, aber ich denke das Netz bot doch gewaltig Halt an ihrem Hinterteil.
Ich telefonierte gerade mit meiner Mutter, stockte mitten im Satz und mußte mich erst mal sammeln.
Fine derweil hatte sich längst vor dem Schreck erholt und lief stolz weiter über die Brüstung.
Heute abend gibt es Katze am Spieß! Fine dürfte besonders süß schmecken, da sie heute Nacht das Osterbrot angeknabbert und das Kuchenlamm zum Größtenteil ebenfalls verdrückt hat.
Das war MEIN Frühstück!