Sogar ein bisschen mehr. 518 Gramm um genau zu sein, wiegt Ronja nun. Am 28. April waren es noch 440 Gramm.

Husch nun ins Bett. Schlafe mit 3/4 meines Körpers ein , während der Rest einen Arm außerhalb des Bettes schaukelt, an dem ein Katzenspielzeug baumelt um Ronja müde zu machen und ebenfalls aber artig ins Bett zu bewegen.

Habe für Ronja ein klitzekleines Geschirr gekauft. Eben für 10 Minuten Probegetragen und mit Leckerli belohnt. Hat besser geklappt, als gedacht.

Der arme Kerl. Nur ein kleines Fleckchen Sonne scheint unters Dach. Merlin würde so gerne genießen. Doch Ronja schleimt sich erst ein, indem sie ihm die Ohren abschlabbert und dann reinzubeißen.

Ronja hat da eben beim Kuscheln was verwechselt. Und Merlin wird nun den saubersten Popo haben, den Kater je gehabt haben.
habe Ronja ganz schnell ne Kiddenmilch gemacht, die sie gerade wegsuckelt.

/edit 5 Min später
Himmel hat die kleine nen Zug drauf gehabt. Da hatte jemand aber echt hunger!

den Vergleich meiner Mutter, dass mein 2. Patenkind im Bauch ihrer Mama nun nur wenig größer und schwerer ist als Ronja, finde ich ziemlich süß!

Es ist wie mit kleinen Kindern. Wer am Tag viel schläft ist am Abend fit wie ein Turnschuh.
Es passte Weder Merlin und mir, das Ronja begann auf dem Bett herumzudüsen, als wir doch eigentlich - wie die Routine es versprach - uns ins Bett begeben wollten. Merlin drehte direkt wieder um, warf mir einen sehr vielsagenden blick im Türrahmen zu und verzog sich erst mal.
Auch 10 Minuten ausgiebiges spielen machte die kleine nicht müde. Merlin war zwischenzeitlich testweise wieder gekommen und war gar nicht gut auf Ronja zu sprechen. Dennoch traute er sich auf die entfernteste Ecke des Bettes.
Ich kuschelte mich demonstrativ an ihn ran und schupste Ronja von ihm weg. Ich hatte ihr aus einer Schlafanzughose ein kleines Nest gemacht, was sie aber ignorierte.
Etwas mürrisch schubbste ich sie dann in ihren Korb. Erstaunlicherweise blieb sie dort, kringelte sich zusammen und schlief. Merlin zog ich zu mir hoch. Ergeben passiv lies er es geschehen.

Einerseits tat mir die Kleine leid, andererseits war sie mir mit ihrem Getier ein Stockwerk tiefer um einiges lieber.
Nachts wachte ich vom typischen Weidenkorbgekrabbel auf. Ronja tastete sich langsam wieder heran. Ich hielt die Luft an, da sie direkt auf meine Schulter und somit Merlin zulief.

Im dunkeln nahm ich Bewegungen war, die ich kaum glauben konnte. Ronja legte sich artig direkt neben Merlin und der leckte ihr über die Stirn.
Ich traute meinen Augen nicht und knipste das Licht an. Doch es blieb so: Ronja schlief neben Merlin.
Ich war so angespannt, dass ich lange zum wieder einschlafen brauchte.
Um 6 Uhr bat Merlin vorsichtig um Futter, Ronja spielte ganz lieb und friedlich mit ihren Pfoten direkt neben ihm.
Ich begrüßte beide. Ronja stand auf, tapste zielstrebig schnurrend zum Großen und bat ebenfalls um einen Guten Morgengruß.
Und er leckte ihr erneut kurz über den Kopf.
Also doch keine Einbildung der vergangenen Nacht. Ob "normale" Katzenbesitzer das nachvollziehen können, weiß ich nicht, aber mir liefen Freudentränen übers Gesicht.

Später spielten die beiden sogar miteinander. Merlin scheint jedoch noch zwischen Beute und Spielgefährten hin und her gerissen zu sein. Eingreifen muß ich nicht, aber aus dem Raum gehe ich auch nicht.
Lernen und Einschätzen heißt es also für uns Drei.
Aber in mir spüre ich die Anspannung schon mal am Abbröckeln.

So ein kleines Tier und so viele noch viel kleinere Tiere. Habe aufgehört zu zählen, was ich ausgekämmt habe. bin froh ,dass Ronja noch nicht fest beißen und kratzen kann.
So widerlich ich die Viecher finde, so leid tut mir Ronja.

Wer mich nun geweckt hat gegen 6 weiß ich gar nicht mehr. Ich fand es zu früh. Nach der allgemeinen Raubtierfütterung verzogen wir uns nochmal ins Bett zum Kuscheln und nochmal Einschlafen.

Tony kam zum Frühstücken und wir tauschten Neuigkeiten aus. Dann packte ich den Korb voll mit Reiseklo (Pappschachtel mit Katzenstreu) Trockenfutter ,Duftspray und Ronja und los gings zum Tierarzt.
Herr Klein schaute verdutz auf das kleine Fellknäul. Ronja ist für ihr Alter wirklich arg klein und leicht. Er schätzte sie auf die 5. Woche. Auch ist noch die Frage, ob Ronja wirklich eine Katzendame ist. Ich hielt die Luft an. Aber wir müßen noch so ca. 2 Wochen warten, dann wird man genaueres sehen.
Der Kamm brachte noch ganz arg widerliches zutage: Flöhe!
Nein sie würden nicht an Menschen gehen, aber mich hat es direkt gejuckt.
Nun wird Ronja also die nächsten Tage entwurmt, bekommt zusätzlich noch ein wenig Babymilch und entfloht habe ich sie direkt. auch habe ich 3 dieser Biester aus dem Fell gekämmt. bah! sie hüpfen wirklich.
Merlin hat auch direkt eine Entflohung bekommen.

Nach dem Tierarzt fuhr ich mit Ronja noch zu Oma, die natürlich ganz entzückt reagierte. Ronja war aber derart platt, dass sie sich artig zu Oma aufs Sofa legte und sofort einschlief. So konnte ich Oma über den Stammbaum ausfragen und bin richtig begeistert, dass sich jemand aus der Familie die arbeit gemacht hat, den Stammbaum bis Ende 1600 zurückzuverfolgen.

Kurz hüpfte ich noch in der Zoohandlung, der Apotheke und dem Metzger vorbei. bei letzterem besorgte ich eine Handvoll hack, um mich Merlin zu besänftigen.
Nach der pflegerischen Versorgung beider Fellnasen war ausgiebiges Kuscheln mit Merlin angesagt. Ronja schaffte es tatsächlich aufs Sofa hoch und Merlin wollte schon weichen. doch ich parkte Ronja demonstrativ neben mir und holte Merlin wieder auf "seinen" Platz auf meinen Bauch zurück. Hier schlief er dann erstmal eine stunde während ich mir ein Buch über die Ritterausbildung durchlas. Ronja schlief ebenfalls zusammengekringelt.

Merlin brummt und faucht nicht mehr. Er witsch ihr ab und zu mal eine, (ohne Krallen) geht aber immer öfter nach dem Schnuppern einfach so an ihr vorbei. Ich habe Hoffnung!

Ronja hat gelernt dass es ein Katzenklo gibt, wo man direkt hineiern kann. Klappt es noch nciht mit dem Einstieg maunzt man und dann kommt direkt eine Hand, die einen liebevoll hochhebt.
die Zeiten sind relativ strukturiert, nach dem Motto, kommt oben was rein muß unten was raus.
Vor dem großen schwarzen muß man Respekt haben. Zwar brummt er nciht jedesmal, wenn er ihr am Bobbes und an der Schnauze schnuppert, aber mit einem Witscher war sie auch vom Schreibtisch gefegt und plumste auf den Boden, was mir fast die Tränen in die Augen trieb.
Auf dem Schoß des Patenkindes lässt sich herrlich lange schlummern. Und das Spielzeug, was die frisch-13jährige gebastelt hat ist superoberklassenspitzenmäßig. Sowohl für die Kleine, als auch den Großen.
Nun sind beide platt. Merlin liegt auf dem Schreibtisch, Ronja hat sich schon artig in den Korb verzogen. (Der bei ihrer Größe die Dimension einer riesigen Räuberhöhle hat.)